Баю-Бай / Bajo-Baj


4K-Video, 16:9, Ton, Dauer: 6.52 min 2018

    Баю-Бай kreist um das Dazwischen – zwischen Anfang und Ende, Wachen und Schlafen, Loslassen und Wiederentstehen. 
    Es ist eine Bewegung durch das eigene Ich, eine stille Auseinandersetzung mit der Möglichkeit, sich neu zu formen.
    Das Wasser wird zum Ort dieser Verwandlung. Es trägt, verschluckt, spiegelt zurück. Unter seiner Oberfläche verschwimmen Grenzen – zwischen Innen und Außen, zwischen Kontrolle und Hingabe. Ich tauche ein, male mich an, lösche mich aus. Es ist ein Versuch, mich selbst zu verändern, ohne zu wissen, wer ich danach sein werde.

    Das russische Wiegenlied Баю-Бай begleitet diesen Prozess. 
    Es spricht vom Ruhen, vom Aufgeben des Widerstands. Seine Wiederholung beruhigt, aber sie fordert auch heraus.
    Zwischen Wiederholung und Auflösung entsteht eine Leere – ungewiss, aber offen.
    Aus dem Dunkel tauchen neue Gesichter auf – Fragmente meiner selbst, Möglichkeiten, die noch kein Ziel kennen.
    Баю-Бай ist auch ein Nachgeben und ein Neubeginn. 
    Ein Versuch, die Veränderung des Selbst nicht zu kontrollieren, sondern ihr zu vertrauen.