Foto: Sofia Baader


Monitor Ich 2016


Videoinstallation und Performance, 2016

„Ich kriege es einfach nicht aus meinem Kopf raus. Diese Skulptur eines sitzenden
Buddha, der sein eigenes Abbild in einem geschlossenen Kreislauf auf dem TV-Bildschirm anschaut, ist urkomisch. Eine reglose Skulptur, die auf ihr regloses Spiegelbild schaut.
Der Buddha als Medienstar und Couch-Potato in einer Buddha-Sitcom.”

( Nam June Paik )


“Die Vorstellung dass ich halb dasitzend/
halb arbeitend eine Ausstellung verbringe,
in der ich selbst ausstelle, fand ich für mich sehr komisch.“

Tagebuch Nr. 10, Swetlana König, 2016


3 Tage sitze ich während der Öffnungszeiten des Rundgangs der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig im Buddha typischen Sitz auf meiner Matratze mit meinem Laptop auf dem Schoß und arbeite. Mir gegenüber steht ein TFT Monitor der mit einer Kamera verbunden ist, die mich während der gesamten Zeit filmt.
Während ich da sitze, kontrolliere ich mich selbst über den Monitor und werde von den Besuchern sowie von der Kamera beobachtet.
Die letzten beiden Tage des Rundgangs liegen meine Arbeitsergebnisse auf der Matratze aus und das gefilmte Material ist auf dem Monitor zu sehen. Der Aufbau der Arbeit, ist eine Adaption Nam June Paiks TV-Buddha, in der es unter anderem, um die Gegenüberstellung des Geistlichen und der Technik geht. Ich versuche durch meinen Aufbau und die Performance, das Geistliche mit der Technik zu vereinen.
Aus meiner eigenen Art mit Arbeit umzugehen, fing ich grundlegend an, über das heutige gesellschaftliche Verständnis von Arbeit nachzudenken. Wir überschlagen uns nur noch mit dem was wir tun müssen und müssen uns zeitlich auf die Minute genau organisieren, um den eigenen Erwartungen und den Erwartungen anderer gerecht zu werden. Doch welche Erwartungen sind tatsächlich real?